ARD-Hörspieldatenbank

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Hörspielbearbeitung



Ingeborg Bachmann

Undine geht


Vorlage: Undine geht (Erzählung)

Bearbeitung (Wort): Elisabeth Bohde, Mathias Kahl

Komposition: Mathias Kahl

Technische Realisierung: Johannes Kutzner, Richard Czupalla

Regieassistenz: Corinne Frottier


Regie: Elisabeth Bohde

Undine lebt im Wasser. Ein Elementargeist, der sich nach Liebe sehnt, nach Menschsein, nach Überwindung seiner Lebensräume: geistig wie physisch. Doch sie hat an den Menschen gelitten. Ihre Seele ist nun geprägt von der Empfindung des Getrenntseins, der Einsamkeit und dem Drang, diese zu überwinden.Ingeborg Bachmanns 1961 entstandener Text bewegt sich schwebend zwischen den Gattungen: Er ist fast eine Erzählung, die fast ein Gedicht ist, das fast zum Monodram wird. Bei der Hörfunkproduktion des Textes geht es den Realisatoren von der Flensburger Theaterwerkstatt Pilkentafel nicht um eine akustische Illustration, sondern um ein Erspüren und Hörbarmachen der inneren Musik der Worte Undines. Ihre Stimme wird in verschiedenen Färbungen zu hören sein, mal klingt sie alt, mal jung. Wo Undine liebt, ist sie nah und präsent, wo sie abwehrt, vervielfältigt sich ihre Stimme zu einem Frauenchor, der sich in der Klage über die Männer solidarisiert hat. Die Stimmen der Undine werden akustisch eingebettet in Geräusche von geschnittenem, geklopftem und gebrochenem Glas, zusätzlich zum Klang der Glasharmonika. Auf diese Weise entsteht ein Klangraum, der fragil und ätherisch, aber auch scharf und hart sein kann.

Ingeborg Bachmann, geboren 1926 in Klagenfurt, arbeitete nach ihrem Philosophiestudium als Rundfunkredakteurin in Wien und als Dramaturgin beim Bayerischen Fernsehen, hielt als erste Dozentin Vorlesungen auf dem neugegründeten Poetik-Lehrstuhl der Universität Frankfurt am Main und lebte bis zu ihrem Tod am 17. Oktober 1973 als freie Schriftstellerin in Zürich, Berlin und Rom. Elisabeth Bode, geboren 1957 in Flensburg, studierte in Aix-en-Provence angewandte Theaterwissenschaft und ist seit 1979 Workshopleiterin im Bereich Körpererfahrung und Improvisation in Scheersberg. Seit 1980 Regiearbeiten. 1982 gründete sie die Theaterwerkstatt Pilkentafel in Flensburg. Matthias Kaul, geb. 1949, war Rock- und Jazzschlagzeuger, bevor er Schlagzeug an der Hamburger Musikhochschule studierte. Zahlreiche Gastspiele fühten ihn durch Europa. Matthias Kaul, nicht nur Solist, spielt in namhaften Orchestern, schrieb zahlreiche Theater- und Filmkompositionen und wirkte bei mehreren Schallplatteneinspielungen mit.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Marlen DiekhoffUndine
Thorsten SchütteMännliche Stimme
Alexandra KochWeibliche Stimme


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Norddeutscher Rundfunk 1993

Erstsendung: 27.02.1994 | 39'13

Darstellung: