ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Das Selbstbesudelungsmanifest fünf tapferer Literaturrevoluzzer
Technische Realisierung: Nadia Hassan
Regie: Olf Dziadek, Wolfgang Rindfleisch
Von Dichtern weiß man, daß sie sich eher gern beweihräuchern als kritisieren lassen. Selbst der große Goethe soll verschnupft gewesen sein, als Herder sich erdreistete zu sagen, sein natürlicher Sohn wäre ihm lieber als "die natürliche Tochter". Wie zu vernehmen war, soll sich Jan Faktor mit seinem "Selbstbesudelungsmanifest fünf tapferer Literaturrevoluzzer" auch nicht nur Freunde gemacht haben.Vielleicht glaubt manch einer nicht, daß sich hinter dem Wort "Selbstbesudelung" auch Selbstironie verbirgt, daß also Faktor auch sich selbst meint und nicht nur andere. Kurzum, einige fühlten sich angegriffen und verletzt, als Faktor mit spitzer Feder über die Schreib- und Lebensrituale einer Kategorie von Schriftstellern herzog, die sich in einem geschlossenen Kreis bewegten. Faktor gehörte zu dem Kreis, der sich im Prenzlauer Berg zusammenfand. Seine Inspiration zum "Selbstbesudelungsmanifest" mag er daher bezogen haben. Aber es weist weit darüber hinaus, indem es scheinbar alle Vorurteile, die jemals über Dichter gefällt worden sind, bestätigt. Den Mut, sich selbst zu besudeln, haben in der Hörspielfassung neben Jan Faktor auch die anderen Mitwirkenden.