ARD-Hörspieldatenbank

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Ars acustica


Stichwort: Körperszenen/Körpermusik


Alfred Behrens, Manfred Herold

Der Körper. Der Schmerz



Realisation: Alfred Behrens, Manfred Herold

"Trennung bereitet Schmerz. Eine banale Erkenntnis. Eine absurd banale Erkenntnis. Absurd deswegen, weil in diesem Fall Banalität die Wahrheit nicht aufhebt. Wie aber sprechen, neu sprechen, über das Alltäglich-Banale? Unser Hörspiel verlagert den Schmerz auf die Bühne, auf der er stattfindet: auf den Körper. Der Text war Ausgangspunkt für den Versuch, seelischen Schmerz erfahrbar zu machen als Körperschmerz. Umwandlung von Körperspannung in akustische Spannung. Wir haben bei der Realisation ausschließlich mit selbst aufgenommenen Körpergeräuschen gearbeitet, alle Tonaufnahmen am oder im eigenen Leib vorgenommen (unter ärztlicher Kontrolle und Beratung). Anschließend haben wir diese Töne bearbeitet, denn gerade die Nähe bedarf der Distanz, auch der Ironie, des nach-hörenden Zweifels. Der Brutalismus der so entstandenen Körper-Musik hat eine authentische, dokumentarische Basis. Wichtiger als diese 'Kennung' jedoch ist der Transformationsprozeß von dokumentarischem Geräusch zu strukturierter/rhythmisierter Körper-Musik. Das Hin-Hören tut weh. Das soll es auch". (Alfred Behrens)

Alfred Behrens, geb. 1944 in Hamburg-Altona, lebt als freier Schriftsteller und Regisseur in Berlin. Seine Hörspiele erhielten zahlreiche Preise, u.a. "Hörspielpreis der Kriegsblinden" (1973) und "Frankfurter Hörspielpreis" (1987). - Manfred Herold, geb. 1953, lebt als freier Toningenieur ebenfalls in Berlin.

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Verena von Behr
Gerd Wameling


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Hessischer Rundfunk / Bayerischer Rundfunk 1993

Erstsendung: 09.02.1994 | 42'10

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