ARD-Hörspieldatenbank

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Originalhörspiel, Mundarthörspiel, Dokumentarhörspiel


Hierzuland


Klaus Amann

Die Affäre Schlumpf

Heimathörspiel mit historischen Dokumenten


Technische Realisierung: Friedlinde Beetz, Heinz Hägele


Regie: Klaus Amann

Im Morgengrauen des 7. März 1977 dringt ein Kommando in ein gut bewachtes Heiligtum ein: in die einzigartige Automobilsammlung von Fritz und Hans Schlumpf im elsässischen Mülhausen. Doch die Eindringlinge sind keine Ganoven, sondern Arbeitslose. Sie gehören zu jenen zweitausend Menschen, die auf die Straße gesetzt wurden, als das Textilimperium der beiden Schweizer Industriellen zusammenbrach. Gewerkschaftler beschlossen, das Museum zu besetzen und machten es auf diese Weise zwischen 1977 und 1979 dem Publikum überhaupt erst zugänglich. Der Erfolg ihrer Aktion ist außerordentlich: Hunderttausende von Besuchern kommen aus allen Himmelsrichtungen. Vor glitzerndem Chrom und blitzendem Blech stellen sich alle dieselbe Frage nach der dunklen Vorgeschichte der Sammlung. Die Affäre Schlumpf ist vor allem die Geschichte eines Vogesentales und seiner Bevölkerung, über die zwei Industrielle fast 40 Jahre lang inner- und außerhalb ihrer Fabrik unumschränkt herrschten. Es war dies das Goldene Zeitalter der Textilindustrie und die Epoche eines ausgeprägten Paternalismus. Eine Ära, die erst Anfang der 70er Jahre zu Ende geht: Die Gewerkschaftler werden wach, die Krise der Textilindustrie verschärft sich. Und vor allem wird sichtbar, daß die Massenkäufe von Oldtimern viel zu viel Geld verschlungen haben. Wie verwandelte sich im Tal von St. Amarin Resignation in Revolte? Wer waren überhaupt die Brüder Schlumpf? Wie erwarben sie in 20 Jahren hunderte der schönsten Autos der Welt? Warum brach ihr Imperium zusammen?

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Ueli Schweizer
Reinhold Ohngemach
Emilienne Kauffmann
Auguste Vonville


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Südwestfunk 1994

Erstsendung: 10.03.1994 | 38'35

Darstellung: