ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel, Mundarthörspiel
Wollseifen (1. Teil)
Geschichte eines Eifeldorfes
Technische Realisierung: Thomas Protzer, Inge Böhle
Regieassistenz: Christoph Pragua
Regie: Manfred Brückner
Das Dorf Wollseifen gibt es nicht mehr. Sein Sterben begann, als die Bauern die ersten Felder beim Bau der Urftalsperre verloren, und der Weiler Krummenauel in den Fluten der angestauten Urft versank. Aber die neue Talsperre brachte Geld ins Dorf. Fremde kamen, Touristen, Wassersportler. Dann verloren die Bauern weitere Ländereien, als die Nationalsozialisten die Ordensburg Vogelsang bauten. Auch damals kam Geld ins Dorf. Die Einheimischen konnten sich beim Bau verdingen. Sie konnten nicht wissen, daß damit das Ende bereits vorherbestimmt war. Die Ardennenoffensive rollte über das Dorf hinweg. Als die ersten Evakuierten heimkehrten, gehörte ihnen das Dorf nicht mehr. Der Autor versucht in den beiden Sendungen die Schicksale dieses Dorfes und seiner Bewohner nachzuerzählen. Dabei sollen Geschichten und Sagen in der Lokalmundart der Wollseifener lebendig werden. Es wird an ihre Feste und Bräuche erinnert. In O-Ton-Beiträgen und Dokumenten sowie frei erfundenen Szenen wird am Beispiel dieses kleinen Ortes ein Stück Zeitgeschichte dargestellt.
Thomas Brückner, geboren 1954, von Beruf Historiker, Schriftsteller und Journalist, legt mit dieser Arbeit sein erstes größeres Hörspiel vor.