ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Die Reise nach Wehhagen
Technische Realisierung: Günter Beckmann, Brigitta Eggert
Regieassistenz: Waltraud Heise
Regie: Hans Rosenhauer
"Finden Sie Gerner! So lautet Raabes Auftrag. Nichts Aufregendes. Gerner hat für einen großen Konzern eine Zeitlang den Manager-Guru gespielt, der mit ein paar psychologischen Tricks job- und lebensmüde Macher von ihren Sinnkrisen befreite. Allerdings scheint er in den letzten Jahren körperlich sehr abgebaut zu haben. Und dann war er plötzlich nicht mehr zu erreichen. Aber Gerner wird gebraucht. Finden Sie Gerner! Raabe fragt sich durch, und das Bild, das man ihm von Gerner mit auf den Weg gegeben hat, beginnt allmählich zu schillern. Zwischen Psychozauberer, Eulenspiegel und egoistischem Monster, das auf seinem Karriereweg auch ein paar zerstörte Kreaturen zurückgelassen hat. Je näher Raabe an Gerner herankommt, um so stärker verspürt er eine seltsame Faszination. Die Reise nach Wehhagen, dem kleinen Dorf im norddeutschen Moor, in das sich Gerner verkrochen hat, ist für Raabe auch eine Reise ins eigene Innere. Dabei werden am Ende schreckliche Ängste in ihm freigesetzt. Als Motto steht dem Stück ein Satz aus Joseph Conrads Roman 'Herz der Finsternis' voran: 'Und dabei hatte ich es nicht einmal mit einem Irrsinnigen zu tun. Ob ihr mir glaubt oder nicht, sein Verstand war vollkommen klar - zwar mit fürchterlicher Intensität auf ihn selbst gerichtet, aber klar. - Doch seine Seele war wahnsinnig.' " (Edgar Piel)