ARD-Hörspieldatenbank

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Hörspiel



Hans Frick

Nach mer die Sindflud


Technische Realisierung: Peter Jochum, Melanie Gerull


Regie: Günther Sauer

"Warum mer sisch immer nur so verrickt meschd. Dess mißd mer sisch werklich emal fraache. Als wenn dauernd ahner hinner ahm schdehe unn ahm dreibe deed. Warum meschd mer immer weider, als hädd mer noch e zwaad Leewe?" - In einer dörflichen Gemeinschaft, vielleicht auch noch in einer Kleinstadt - so kann man sich vorstellen - begegnen am Morgen die Nachbarn einander und befragen sich über das Wohin und Wozu. Da geht der eine vielleicht auf sein Feld, ein anderer ist auf dem Weg zum Bürgermeister, ein dritter möglicherweise in die nächstgelegene Stadt, um ein Geschäft zu tätigen. Hat aber jemand schon einmal versucht, in einer Großstadt, wie zum Beispiel Frankfurt, in der rush-hour am Morgen, wenn sich die Autokolonnen vor- und hinter- und nebeneinander herschieben, in die Gesichter seiner Mitmenschen zu schauen, zu ihnen hinüberzuwinken oder hinüberzurufen, um herauszufinden, was und wohin es sie treibt, was ihre Pläne, was ihre Zwänge sind? - Eingeschlossen in den vier Wänden seines motorisierten Vehikels, im zähen, gleichwohl hektischen Tempo unterwegs wie jeden Morgen zu der Stätte seiner alltäglichen Arbeit, gibt ein vereinzelter Mann Botschaft von seinen Gedanken, im inneren, gelegentlich ausbrechenden Monolog, wie es die Anonymität und Isolation dieser Situation gar nicht anders zulassen.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Joost-Jürgen SiedhoffStimme


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Hessischer Rundfunk 1984

Erstsendung: 25.02.1985 | 54'00

Darstellung: