ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Hörspiel mit Motiven des Euripides
Andromache
Komposition: Hans Ulrich Humpert
Technische Realisierung: Marcel Schmidt
Regie: Hans Ulrich Humpert
"Sätze, Verse und Chöre aus den euripideischen Tragödien ,Andromache' und ,Die Troerinnen' bilden die inhaltliche und sprachliche, über weite Strecken auch klangliche und rhythmische Basis des Hörspiels; sie werden in ihrer metrischen Deklamation und vorherrschenden Vokalkomposition als Musik behandelt: also nie übersetzt, sondern in vier Sprachen adaptiert. Dadurch entstehen zwei gegensätzliche Ebenen, eine ,erzählte' Handlung und eine ,erlebte'. ,Erzählt' wird vorwiegend in deutscher und englischer Sprache, Andromaches ,Erlebtes' erscheint hauptsächlich in französischer und italienischer Sprache. Der Verlauf des Hörspiels gliedert sich in Anlehnung an die griechisch-mythischen Lebensstationen der Andromache: einer frühen, jugendlichen Verweigerung folgt zwangsläufig die ,Versetzung' in ein neues, sie fremdbestimmendes Milieu. Andromache ist im Grunde ständig Opfer. Das Hörspiel kulminiert schließlich in einer durch den Schluß der AndromacheTragödie des Euripides angeregten ,apotheotischen Scheinlösung', in der die Unwirklichkeit des Endes die offen zu Tage liegende Diskrepanz zwischen Mythos und Wirklichkeit entlarvt: die Erhebung der Andromache zu einer gottähnlichen Urmutter." (Hans Ulrich Humpert)