ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung, Mundarthörspiel
Jahrgedächtnis
Sprache des Hörspiels: rheinisch
Vorlage: Aufs Land zur Probe (Hörspiel)
Bearbeitung (Wort): Dieter Fraeulin
Technische Realisierung: Ilse Sieweke, Barbara Göbel
Regieassistenz: Matthias Kunkel
Regie: Manfred Brückner
Nach dem Krieg ist Gertrud mit ihrem Mann Pitter, einem kleinen Postbeamten, aus ihrem Heimatdorf in die Stadt gezogen. Jetzt ist Pitter pensioniert. Sie sind die Großstadt und das Wohnen im Mietshaus leid, und Gertrud trägt sich mit dem Gedanken, wieder aufs Land zu ziehen. Anläßlich des Jahrgedächtnisses für ihren verstorbenen Bruder haben ihre Nichte Hilde und deren Mann Schorsch die beiden eingeladen, ein Wochenende auf ihrem Bauernhof zu verbringen, den sie als kleine Ferienpension eingerichtet haben. Aber Gertrud und Pitter finden das Dorf völlig verändert vor. Vergebens suchen sie nach alten Erinnerungen. Bald merken sie auch, daß Schorsch sie für seine Zwecke benutzen will. Auch sonst entpuppt sich der angeheiratete Neffe als übler Grundstücksspekulant, der unter dem Motto "Unser Dorf soll schöner werden" mit dafür sorgt, daß der Ort zunehmend verstädtert. Sinnlose Modernisierungen haben von dem früheren Landleben, so wie Gertrud noch in Erinnerung hat, kaum etwas übrig gelassen. Dieter Fraeulin, Jahrgang 1951, schrieb mehrere Hörspiele in der Mundart seines Heimatdorfes Friesdorf bei Bad Godesberg. Er übernahm in diesem Stück das Handlungsgerüst des in schwäbischer Mundart geschriebenen Stücks "Aufs Land zur Probe" des Schauspielers, Bühnen- und Hörspielautors Robert Naegele. Mit der Transkription in eine andere Mundart, in ein anderes landschaftlich bedingtes Milieu, entstanden andere Charaktere und dadurch bedingt eine von der Vorlage weitgehend abweichende neue Handlung.