ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel, Kurzhörspiel
Turba Philosophorum
Technische Realisierung: Günter Heß, Susanne Wocker
Regieassistenz: Mira Alexandra Schnoor
Regie: Carl-Ludwig Reichert
"Turba philosophorum" heißt ein mittelalterlicher Codex, dessen lateinischer Text auf eine arabische alchemistische Schrift des 10. Jahrhunderts zurückgreift. Diese "Turba philosophorum", dieser "Kongreß der Philosophen" also, bewahrte uns - wenn auch fragmentarisch, ja, teilweise sogar verstümmelt - Beispiele vorsokratischen Denkens. Diese Tatsache konnte für das moderne Hörspiel nicht ohne Folgen bleiben. Aus der immer spannenden Lektüre der Vorsokratiker - o bündiger Heraklit, o dunkler Parmenides! - sowie aus einem akustischen Experiment mit originalen Tönen zeitgenössischer Philosophen von Bense bis Habermas entstand der Wunsch, durch mediale Alchemie den Philosophenkongreß des 20. Jahrhunderts hörbar zu machen, welcher so niemals stattgefunden hat, welcher jedoch, wie die Ergebnisse modernster magischer und magnetischer Methoden zeigen werden, hätte er jemals stattgefunden, ein geistiges Ereignis von Popfestival-Rang hätte werden können, ein philosophisches Woodstock gewissermaßen, zu dem alle Holzwege führten. Ein "hädiston akousma" (altgriechisch: "wunderbares Hörereignis") von Carl-Ludwig Reichert.