ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
38,0 Grad
(Achtunddreißig Komma Null Grad)
Technische Realisierung: Jutta Liedemit, Christina Ocker
Regieassistenz: Corinne Frottier
Regie: Susanne Klippel
Ein Mann - angeregt von einer Frau - erzählt eine Geschichte. Sie beginnt mit der Beschreibung eines dunklen Waldes. Im nächsten Hörbild wird deutlich, daß in den geheimnisvollen Urwald die moderne Zivilisation eingedrungen ist. Dort befindet sich ein hochtechnisches Forschungszentrum, wo zwei Ärzte und eine Krankenschwester ihren einzigen Patienten versorgen. Dieser Einheimische hat nämlich konstant erhöhte Temperatur, genau 38,0 Grad. Später wird der Mann der Frau, die mit seinen Schilderungen unzufrieden ist, noch Geschichten vom magischen Denken der Schwarzen erzählen. Aber so wenig wie sich ihr Verständnis der Dinge von den Weißen nachvollziehen läßt, so wenig läßt sich dieses Hörspiel eindeutig festlegen, denn nichts stimmt darin: Die Krankenschwester ist wahrscheinlich eine ehemalige Spionin, der Assistenzarzt ein verkappter Medizinmann, die Klinik auch ein Theaterlaboratorium und der Urwald ein Wald mit falschen Wölfen oder umgekehrt. Subtil und ironisch spielt Susanne Klippel mit der "schwarzen und der weißen Magie", ihren verschiedenen Denkungsarten und schafft einen Raum für vielfältige Assoziationen.