ARD-Hörspieldatenbank

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Ars acustica


Anthologie Ars Acustica


Henri Chopin

Poésie sonore internationale


Regieassistenz: Hans Georg Andres


Regie: Klaus Schöning

Henri Chopin: "Poésie sonore internationale", Klangpoesie, ist eine Gattungsbezeichnung, die sich sowohl in den romanischen als auch in den angelsächsischen Ländern, in Deutschland und Skandinavien mehr und mehr durchgesetzt hat. Das liegt daran, daß der in Nord- und Südamerika oder in Großbritannien benutzte Begriff "sound poetry" unterschiedslos auf die mündliche und vorgelesene wie auch auf die phonetische Poesie angewendet wird, wie sie bereits von einigen Dadaisten praktiziert und später vom Lettrismus in Frankreich systematisch weiterentwickelt wurde. Darüber hinaus wird auch die Klangpoesie (bei der die menschliche Stimme mit Hilfe elektronischer Mittel zu Schallschwingungen verfremdet wird) sehr undifferenziert als "sound poetry" bezeichnet. Ich ziehe den Begriff "Poésie sonore" vor. Der Dichter Paul Zumthor schreibt über den Pionier und unermüdlichen Förderer der Poésie sonore internationale: "Henri Chopin fordert uns auf - nein, zwingt uns - zu den Wurzeln vorzudringen, aus denen die auf den ersten Blick kaum miteinander vergleichbaren Traditionen des Schreibens und der Stimme sich ursprünglich gemeinsam nähren: zu jenen Wurzeln, die in der antiken Lehre des Boethius als musica - im Singular - bezeichnet werden, die Zahl und Harmonie ist." In seiner Sendung stellt Henri Chopin zahlreiche Beispiele der Klangpoesie vor: u.a. von Francois Dufrêne, Bob Cobbings, Bernard Heidsiek, Ladislav Nowak, Bryan Gysin, Ernst Jandl, Gerhard Rühm. Im Gespräch mit Klaus Schöning erläutert er anschließend seine beiden neuen Realisationen "Echo de bouche" und "Fresque de l`impalpable voix" als Teil der ars acustica.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Klaus SchöningSprecher


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 1987

Erstsendung: 19.11.1991 | 21:00 Uhr | 55'09

Darstellung: