ARD-Hörspieldatenbank

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Hörspielbearbeitung



Friedo Lampe

Septembergewitter


Vorlage: Septembergewitter (Erzählung)

Bearbeitung (Wort): Alfred Andersch


Regie: Irmfried Wilimzig

Septembergewitter beginnt und endet mit einer Ballonfahrt von Osnabrück nach Dänemark, die gleichsam optisch rahmende Funktion hat, denn durch ein langes Fernrohr schaut man vom Ballon aus hinunter auf eine kleine Stadt. Nacheinander öffnet der Erzähler die einzelnen Häuser und legt das düstere Geschehen bloß, das sich an diesem Septembernachmittag allmählich vollzieht unter dem Einfluß eines heraufziehenden Gewitters: Ein unglücklich verliebter Organist hat seine Geliebte ermordet, deren Verlobter, ein Leutnant, hegt Selbstmordgedanken, eine Frau kann ihren toten Mann nicht vergessen, die erste Liebe eines jungen Paares zerbricht, ein Muttersöhnchen wird nach einer Mutprobe in eine jugendliche Bande aufgenommen, zwei kleine Mädchen malen ihrem Drachen ein Lach-Wein-Gesicht und fürchten sich davor, daß ihnen "Drachen-Emil" die Schnur durchschneidet; es gibt analoge Chiffren: Wie Drachen-Emil den Kinder-Drachen bedroht, so bedroht das Gewitter den Ballon. Es gibt eine Erzählung in der Erzählung: Der Dichter Christian Runge liest seiner Schwester eine naiv-großartige Geschichte der Begegnung von Odysseus und Nausikaa vor ...

Friedo Lampe, als Moritz Christian Friedrich Lampe 1899 in Bremen geboren; nahm wegen einer Gehbehinderung, die Folge einer Kindheits-erkrankung (Knochentuberkulose) war, weder am Ersten noch am Zweiten Weltkrieg aktiv teil. Er studierte Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte und Philosophie in Heidelberg, Leipzig, München und Freiburg, wo er 1928 promoviert wurde. Er arbeitete für verschiedene Verlage als Lektor, schrieb Erzählungen und Romane. Sein erster Roman »Am Rande der Nacht« wurde 1933 beschlagnahmt. Sechs Tage vor der Kapitulation, am 2.5.1945, wurde er von Soldaten der Roten Armee, die ihn für einen SS-Mann hielten, in Kleinmachnow erschossen. (Biographische Notiz des Hessischen Rundfunks 2017)

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Ernst Altmann
Georg Aufenanger
Herbert Ebelt
Kurt Glass
Brigitte König
Hermann Nehlsen
Waltraud Neumann
Otti Ottmar
Rudolf Rieth
Werner Schrötter
Heinz Stoewer
Herrmann Ullmer
Heribert Weber
Änne von Werden


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Hessischer Rundfunk 1951

Erstsendung: 10.04.1951 | 59'21

Darstellung: