ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Das Thrymlied - Island-Noten von Úlfur Hródólfsson
Nach der Thrymskvida aus den Göttersagen der Älteren Edda
Vorlage: Edda (Götter- und Heldensagen) (isländisch)
Übersetzung: Veturlidi Gudnason
Komposition: Georg Magnússon
Regie: Wolfgang Müller
Elisa Alfredsdóttir (25), von Beruf Haushälterin, ist der einzige Transvestit Islands. Der Künstler, Musiker und Autor Wolfgang Müller (38) lernte Elisa bei einem mehrmonatigen Studienaufenthalt 1994 in Reykjavik kennen. Durch Elisa machte Müller Bekanntschaft mit der altisländischen Thrymskvida: die Groteske vom Diebstahl des Thorhammers. Sie entstand, verfaßt von einem unbekannten Autor, gegen Ende des 9. Jahrhunderts. Der Riese Thrym hat Thors Hammer Mjöllnir gestohlen und will ihn erst zurückgeben, wenn er Freyja, die Göttin der Liebe, zur Braut bekommt. Listig ziehen - auf Heimdalls Rat - Thor, verkleidet als Braut, und Loki, verkleidet als Dienerin, zu Thyrm. Am Ende rückt Thrym den Hammer als Hochzeitsgeschenk heraus, mit dem Thor sogleich Thrym und dessen ganze Familie erschlägt. Verturlidi Gudnarsson, Chefdolmetscher beim Isländischen Fernsehen, entwirft mit Wolfgang Müller eine neue, zeitgenössische Übersetzung des Thrymlieds. Die Texte werden von isländischen Schauspielern gesprochen - auf deutsch mit isländischem Akzent. Klänge und Töne funktionieren als parallel ablaufende Dimension, die auf verschiedensten Ebenen mit dem Text kommuniziert: Vom Erklingen der Äolsharfe bei Lokis Federflug - Mins Minssen lies sie in Island ertönen -, über das "Getöse" im Namen des Riesen bis zum "Schwanengesang" der Singschwäne auf dem Tjörnin, dem Stadtsee von Reykjavik, an dem ein einsamer Transvestit jeden Winter die Tiere füttert ...