ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Soliman
Komposition: Stan Regal
Technische Realisierung: Robert Uthmann, Stan Regal, Sven Schmeier
Regieassistenz: Thomas Werner
Regie: Klaus Mehrländer
Historisch verbürgt in diesem Hörspiel ist die Person des Afrikaners Angelo Soliman, der 1796 in Wien gestorben ist und nach seinem Tod im Naturalienkabinett des Kaisers Franz II. "in ausgeschopptem (d. i. gehäutet und ausgestopft) Zustand über Holz die Haut gespannt zu besichtigen war." Dies ist also die Grundlage für Fels' Fiktion, die den Schwarzen, Exotischen, "Wilden" mit der sogenannten zivilisierten Welt, die in Wahrheit eine "barbarische" ist, konfrontiert und scheitern läßt. Der Hofmaler "bedient" sich noch des Toten: Ausgeschoppt von mir ist er die ethnologische Zierde im Naturalienkabinett Seiner Durchlauchtigsten Majestät."
Ludwig Fels, 1946 in Treuchtlingen geboren, lebt in Wien. Nach einer Malerlehre arbeitete er als Packer und Hilfsarbeiter, seit 1973 ist er freier Schriftsteller und war zuletzt Stadtschreiber von Bergen-Enkheim. Für seine Gedicht- und Romanpublikationen erhielt er mehrere literarische Auszeichnungen. Als Prosa-, wie auch als Theater- und Hörspielautor erweist Fels sich als rare Begabung, die Poesie mit Aggressivität zu verbinden, dichte Textur der Handlung mit subtiler Personenzeichnung zu verstricken versteht. "SoIiman" ist das jüngste Beispiel seiner literarischen Könnerschaft.