ARD-Hörspieldatenbank
Kriminalhörspiel
Shuffle & Deal (2. Teil: Jackpot Berlin)
Technische Realisierung: Stan Regal, Jonas Bergler, Sven Schmeier
Regieassistenz: Annette Kurth
Regie: Klaus Mehrländer
Der Autor nennt seinen Text "Radio-Krimi in zwei Teilen", einen PsychoThriller über staatsfeindlichen Geheimnisverrat, in dem die Zentralfigur, der Kartograph Dr. Koblentz aus Hamburg, als Marionette fungiert. Wie er diese Rolle wider Willen ausfüllt, das macht den thrill dieses Hörspiels aus, das ohne Mord und ohne Kommissar auskommt. Schon sehr früh merkt nicht nur Koblentz, sondern auch der Hörer, daß hier zweierlei Wirklichkeiten eine Rolle spielen. Eine Kassette mit "Walküre"-Musik enthält den Mitschnitt eines mysteriösen Telefonats, das Koblentz mit einem Mann namens Krefeld geführt hat. Danach ist Koblentz ohne sein Wissen observiert worden, und mit der Meldung, die "Trikots" seien eingetroffen, kann er gar nichts anfangen, ja er erinnert sich nicht einmal an ein solches Gespräch - wohl aber seine Sekretärin. Der Observierungsbericht enthält den auffälligen Hinweis, Koblentz suche einen Neurologen und anschließend eine Apotheke auf - ist Koblentz depressiv, mental gestört, ja schizophren? Oder muß man nicht vielmehr die Frage stellen, was mit Identitäten geschieht, wenn sie einmal in ein solches Labyrinth geraten sind? Liegt eine Chance zu gewinnen nicht gerade darin, dem anderen die Identität zu rauben - langsam, aber unerbittlich? * Der bekannte Hörspielautor Hubert Wiedfeld, PrixItaliaPreisträger des Jahres 1972, zieht hier alle Register seines dramaturgischen Könnens und seiner psychologisch geschulten Fantasie. Seine Kenntnisse des neuesten Stands der Computertechnik tragen zur raffinierten Führung dieser ungewöhnlichen Handlung bei.