ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Noday. Nodate. - Erinnerung an einen Besuch
Vorlage: Noday, Nodate (Erzählung, englisch)
Übersetzung: Karin Kersten
Technische Realisierung: Erdmann Müller, Susanne Regulla
Regieassistenz: Barbara Breysach
Regie: Ursula Weck
Beim nächsten Mal solle sie doch als Staatsangehörigkeit "Britisch" angeben, das würde vieles erleichtern, meint Stewart, als er Patricia am Flughafen in Belfast abholt. Doch so einfach sind die Dinge nicht. Patricia, die eigentlich bei dem Geliebten bleiben wollte, hat am Ende aufgegeben: die nordirische Realität des alles durchdringenden Bürgerkriegs ist stärker als individuelle Glückswünsche. Nur langsam entschlüsselt sich als Thema des Hörspiels die Unmöglichkeit einer Liebesbeziehung zwischen einer Katholikin und einem Protestanten im heutigen Nordirland: lakonisch und ganz an den Fakten orientiert schildert die IchErzählerin in tagebuchartigen Notizen mit szenischen Elementen von ihrem Besuch in der Heimatstadt. Die schmerzhaften Brüche zwischen innerer und äußerer Realität auf der Ebene des Hörspiels entsprechen dabei der geteilten Wirklichkeit, von der sie berichten. Anne Devlin läßt das Erzählte ohne erklärende Hinweise wirken - scharfe Eindrücke aus einem von innen und außen besetzten Land.