ARD-Hörspieldatenbank
Feature
Stimmen des Himmels - Trommeln der Macht Rundfunk und Hörspiel in Indien
Technische Realisierung: Udo Schuster, Christiane Köhler, Wilfried Bölke
Regie: Johannes Hertel
"Akashvani" heißt der indische Rundfunk auf Hindi übersetzt: "Stimmen des Himmels". "All India Radio", der englischsprachige Name, ist ebenso populär und dessen Kürzel AIR nicht minder metaphorisch. des britischen Empires gegründet, ist AIR heute ein stetig wachsendes Netzwerk von mittlerweile etwa hundert Sendestationen, die knapp 95 der indischen Bevölkerung erreichen. In der Hauptstadt Neu-Delhi laufen die Fäden dieses Netzes zusammen: Die "Stimmen des Himmels" sind ein von der indischen Zentralregierung kontrolliertes Medium. Ein Medium, das die ganze Nation umspannt, und dessen Botschaften auch bis in abgelegene Regionen durchdringen. - Hörspiel ist ein populärer Teil des reichen traditionsbewußten indischen Kulturlebens. Vor allem abseits der städtischen Zentren, dort, wo die Konkurrenz von Film und Fernsehen nur gering ist, erfreut sich das Hörspiel großer Beliebtheit. Dies machen sich die "Akashvani" zunutze: In Handlung und Dialog sollen vor allem den armen, wenig gebildeten Massen Inhalte nähergebracht werden, die sie in die Lage versetzen, am sozialen Fortschritt mitzuarbeiten. Die Soi ree will nicht nur versuchen, den Standort des Hörspiels inmitten der indischen Künste und Medien zu umreißen. Sie horcht auch in den akustisch faszinierenden Alltag Indiens hinein und spürt in Hörspielausschnitten und Interviews der Frage nach, auf welche Weise sich die Widersprüchlichkeit der indischen Gegenwart im AIR-Hörspiel niederschlägt.