ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Tod Weidigs
Technische Realisierung: Rolf Mittag, Claudia Jira
Regieassistenz: Herbert Leonhardt
Regie: Hans Bernd Müller
Friedrich Ludwig Weidig, ein Pfarrer und revolutionärer Schriftsteller, Mitverfasser von Büchners "Hessischem Landboten" starb 1837 in Darmstadt durch Selbstmord. Verzweiflung über den Gang des geheimen Strafverfahrens, in dem er des Hochverrats angeklagt war, trieb ihn in den Tod. Der Schweizer Schriftsteller Jürg Amann, Träger des Ingeborg-Bachmann-Preises 1984, nimmt sich dieses Falls an. Ein Richter, vermutlich der von der Historie verbürgte schreckliche Jurist Georgi, berichtet einem Vorgesetzten von dem gar nicht unerwünschten Ergebnis. - Wie aber ist es zu erklären, daß man die Darstellung dieser Begebenheit aus dem "Vormärz" als einen politischen Text aus der bundesrepublikanischen Gegenwart versteht? Im "heißen Herbst" 1977, starben in Stuttgart-Stammheim in der Nacht nach "Mogadischu" - als die Entführung einer Lufthansamaschine durch Terroristen gescheitert war - drei Mitglieder der "Rote-Armee-Fraktion", ebenfalls durch Selbstmord. Zwar wurden die Vorfälle damals gründlich untersucht und protokolliert - doch ein latentes Unbehagen blieb zurück.