ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Marco mit c. Wie Marco Polo
Technische Realisierung: Walter Jost, Waltraud Gruber
Regieassistenz: Uwe Schareck
Regie: Hans Gerd Krogmann
Marco, der kleine große, der einsame Junge in Berlin, redet - noch nicht ganz vierzehn Jahre alt - gegen seine Angst an, die er natürlich keinem gegenüber zugibt, und spricht sich gegen das entsetzliche Grauen, das ihn manchmal überfällt, in einer Art innerem Monolog ständig und pausenlos, fast panisch, Mut zu. Die Mama ist tot. Aber bestimmt wäre sie stolz auf ihn: wie er die Schule schafft, wie er den Haushalt in Schuß hält, mit der Clique fertig wird und sogar Kajott, den Vater, zwar nicht ganz alleine, aber doch auch durch seine ganze Liebe und Hoffnung vom Suff weggebracht hat. Nun hat er sich zum ersten Jahrestag von Kajotts Trockensein eine fabelhafte Überraschung ausgedacht. Doch dann wartet Marco umsonst, und an Stelle von Kajott ist das Grauen wiedergekommen.
Klaus Schlesinger, 1937 in Berlin geboren, arbeitete als Journalist und freier Schriftsteller in Ostberlin. Er schrieb Erzählungen (u.a. "Alte Filme", 1975; "Berliner Traum. Fünf Geschichten", 1977), Reportagen und Filmszenarien. Seit 1980 lebt er aufgrund einer für mehrere Jahre gültigen Ausreisegenehmigung in Westberlin. Für sein im vergangenen Jahr vom SDR urgesendetes Hörspiel "Leben im Winter" erhielt Klaus Schlesinger den vom Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen verliehenen "Ernst-Reuter-Preis 1986".