ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Helmut Kajzar, Andrzej Falkiewicz
König David
Vorlage: Král David (Theaterstück, polnisch)
Übersetzung: Peter Lachmann
Technische Realisierung: Roland Seiler, Anne Anderer, Brigitte Kottkamp
Regieassistenz: Johannes Hertel
Regie: Ulrich Gerhardt
Die verschiedensten Herrscherfiguren und Theoretiker der Weltgeschichte versammeln sich nach und nach, um die Frage ihrer Macht zu diskutieren. David und Saul und Jonathan und Absalom, später dann Hitler und Stalin, Nietzsche und Nero, Vertreter des Judentums und der sogenannten Herrscherrasse. Das Ergebnis: der Weg vom Recht zum Unrecht ist kurz; sobald die verliehene oder erworbene Macht ausgeübt wird, wird das Recht verletzt, Unrecht wird zum unabdingbaren Muss. Der polnische Autor Helmut Kajzar bleibt mit dieser - seiner letzten - Schrift seiner Theorie vom "meta-alltäglichen Theater" treu. Er setzt die Regeln des klassischen Dramas außer Kraft und erklärt sie für ungültig: die Einheit von Zeit, Ort und Handlung. Dadurch gewinne das Theater seinen rituellen Sinn zurück. Es gewinne Würde, Anmut, Endgültigkeit und Schlichtheit. Das Theater gewinne Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft. Entsprechend einer solch offenen Dramaturgie ist auch die Sprache Helmut Kajzars: sie ist frei, umfaßt das große Pathos und den banalen Alltags-Slang, sie malt lyrisch und fotografiert prosaisch.