ARD-Hörspieldatenbank

1

Monolog



Friedrich Christian Delius

Die Hand am Kinderwagen


Technische Realisierung: Rudi Stückrath, Ruth Witt

Ihr Versteck ist die Speisekammer einer fremden Wohnung in Luxemburg, ihr Zuhörer ein Kassettenrecorder. Sie ist eine RAF-Terroristin, die ausgestiegen ist, und nun, allein in ihrem Unterschlupf, versucht, ihrem "Kommando" den Absprung zu erklären und dabei Orndung in ihre Gedanken zu bringen. Ihre stockende Selbstbefragung wird zur Abrechnung mit den ehemaligen Genossen, mit einem politischen Aktionismus, der sich seiner Mittel und Ziele nicht mehr bewußt ist. Gleichzeitig wird es eine Abrechnung mit der eigenen Vergangenheit, aufgrund derer sie sich mitverantwortlich für die Ermordung mehrer Menschen fühlt. Jetzt kennt sie nur noch Schuldgefühle und die Angst vor Entdeckung.

Friedrich Christian Delius wurde 1943 in Rom geboren und lebt seit 1963 mit Unterbrechungen in Berlin. 1987 veröffentlichte er "Mogadischu Fensterplatz", zuletzt die Erzählung "Die Birnen von Ribbeck". Der WDR sendete 1986 u.a. sein Hörspiel "Waschtag", 1988 "Das Ultimatum/Die Verlängerung" und 1990 "So reizend wie sein Name". Sein neues Hörspiel verarbeitet fiktive Ereignisse des "deutschen Herbstes" 1977, der auch Thema eines in Kürze erscheinenden Romans ist.

A
A

Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Ulrike KrienerJunge Frau


 


1

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 1992

Erstsendung: 19.07.1992 | 59'22

Darstellung: