ARD-Hörspieldatenbank

Hörspielbearbeitung



Ernst Kreuder

Vorgänge der unbegreiflichen ununterbrochenen Gegenwart oder Warum hat er zuviel Bier getrunken?


Vorlage: Herein ohne anzuklopfen (Prosa )

Bearbeitung (Wort): Carl-Ludwig Reichert

Technische Realisierung: Rainer Viertelböck, Günter Heß, Angelika Haller

Regieassistenz: Mira Alexandra Schnoor


Regie: Carl-Ludwig Reichert

Am 29. August 1993 wäre der 1972 verstorbene Schriftsteller Ernst Kreuder 90 Jahre alt geworden. Kreuder war in der unmittelbaren Nachkriegszeit ein wichtiger Repräsentant jenes geistigen Deutschland, das sich dem Naziterror nicht durch die Flucht hatte entziehen können oder wollen. Kreuder, nicht erst durch eigene Kriegserlebnisse radikaler Pazifist, Automobil- und Atomgegner, wurde in der Folge bundesrepublikanischer Restauration mehr und mehr zum literarischen Außenseiter, der die Rolle eines neoromantischen Predigers in der Wüste, "daß kein Platz für die Natur auf dieser Welt sei", zugewiesen bekommen hatte. Von Kollegen gelobt und benutzt, von der großen Masse der Leser nach den Anfangserfolgen ("Die Gesellschaft vom Dachboden", 1946) bald wieder zugunsten eingängigerer Prosa aufgegeben, schrieb Kreuder trotzdem konsequent auf seinem literarischen Niveau weiter. Daß dem Büchnerpreisträger des Jahres 1953 später kein Markterfolg beschieden war, ändert nichts an seiner literarischen Bedeutung und an der Aktualität und Brisanz seiner zivilisations- und kulturkritischen Themen. Alle diese Bestandteile finden sich geradezu exemplarisch in Kreuders Roman "Herein ohne anzuklopfen" (1954), erweitert um eine hintersinnig-ironische Psychiatrie-Kritik. Der eindringlichste Text des Romans ist jedoch der einmontierte biographische Bericht "Vorgang der unbegreiflichen, ununterbrochenen Gegenwart, oder Warum hat er zuviel Bier getrunken?" ein Hommage an den verehrten Jean Paul.

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Christian Brückner
Esther Hausmann


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Bayerischer Rundfunk 1993

Erstsendung: 29.08.1993 | 61'15

Darstellung: