ARD-Hörspieldatenbank

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Hörspielbearbeitung



Walter Kempowski

Stalingrad (2. Teil: Kein Theater, kein Kino, keine sonstige Veranstaltung)


Bearbeitung (Wort): Walter Adler

Technische Realisierung: Helmuth Schick, Joachim Palm, Gerlind Raue

Regieassistenz: Marlene Renner, Christoph Müller


Regie: Walter Adler

"Neben dem ganz Großartigen, dem Bedeutsamen, dem prominenten Vorkommnis interessiert mich auch immer das Läppische, Zufällige. Das Beliebige ist immer Teil des Ganzen. Auch vom eher Peripheren gelangt man ins Zentrum, und vielleicht ist das Wunderliche, Seltsame, eigentlich Unmögliche viel eher ein Auslöser für reichere Schlüsse, konkretere Ergebnisse, gültigere Erkenntnisse als das ständige Wiederkäuen des sowieso schon Bekannten." Mit diesen Worten umschreibt Walter Kempowski sein gigantisches "Echolot"-Projekt, in dem er die Wendezeit zwischen 1943 und 1948 in Zeitzeugnissen abbildet. Das zweiteilige Hörspiel "Stalingrad" ist ein Ausschnitt daraus. Es wirft ein Schlaglicht auf die Zeitspanne zwischen 1. und 3. Februar 1943: die Tage des Zusammenbruchs des Kessels von Stalingrad. "Zum Jahr 1943 gehört, daß in Hamburg drei junge Mormonen Flugblätter gegen Hitler und den Krieg in Briefkästen stecken und gleichzeitig gehört dazu auch die Schallplatte 'Just a Kid, named Joe' von Nat Gonella. Das Bewußtsein von Gleichzeitigkeit läßt vielleicht den Krieg noch sehr viel grausamer erscheinen: Das Dudeln einer Schallplatte, während in Dachau, zur selben Stunde, an einem Häftling die Prügelstrafe vollzogen wird. Menschen sitzen in einem Caféhaus, während anderswo ein Soldat am Bauchschuß verblutet." (Walter Kempowski)

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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Hessischer Rundfunk / Bayerischer Rundfunk / Mitteldeutscher Rundfunk / Südwestfunk 1993

Erstsendung: 03.02.1993 | 85'29


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