ARD-Hörspieldatenbank

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Feature


Radio anderswo


Rainer Willert

Geschichte als Spektakel - die Gegenwart eher Prosa. Rundfunk und Hörspiel in Argentinien


Technische Realisierung: Udo Schuster, Christiane Köhler, Regina Kraus


Regie: Johannes Hertel

1946 wurde Juan Domingo Peron Staatspräsident mit den Stimmen der "descaminsados", der armen, hemdenlosen Arbeitermassen. 1955 waren es Radiostimmen, die zum Sturz Perons beitrugen. In der Soiree werden Tondokumente des damaligen "Wellenkrieges" zu hören sein, die wohl den Beginn des 17 Jahre währenden Exils Perons markierten, nicht aber das Ende der von ihm - und Evita - geschaffenen staatlichen Medienherrschaft via Zentralisierung. Das stolze private Radiowesen Argentiniens, das die Rundfunkgeschichte der Welt am Rio de la Plata beginnen läßt, wurde nicht etwa zerschlagen, sondern aufgekauft. Die mächtigen privaten Rundfunknetze legte der peronistische Staat zusammen, um sie, wiederum privatwirtschaftlich, aber unter einem Dach und mittels Getreuer zu steuern. Das Beispiel wirkte fort; mit Modifikationen, und bis in die Gegenwart. Die Meisterschaft, auch in der Form, gebührt jedoch den Perons. Evita - als ehemalige Schauspielerin trat sie häufig im Radio auf - spielte dann im Leben die Rolle vom Rächer und Retter, die die Menschen vom "radioteatro" so liebten.

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Jürgen Andreas
Matthias Brüggemann
Matthias Ponnier
Charles Wirths
Doris Wolters


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Südwestfunk 1992

Erstsendung: 30.01.1993 | 87'10

Darstellung: