ARD-Hörspieldatenbank

Originalhörspiel


Hörspiel aus Osteuropa

Rußland


Eva Lissina

Ein Stück Brot

übersetzt aus dem Russischen


Übersetzung: Eveline Passet

Komposition: David Tuchmanov

Technische Realisierung: Jonas Bergler, Marilyn Janssen

Regieassistenz: Ulrich Korn


Regie: Annette Kurth

In klirrender Kälte stehen die Menschen heute wie früher Schlange und warten auf Brot. Die Erzählerin erinnert sich an die Nachkriegszeit und ihre Kindheit in einem tschuwaschischen Dorf: Ihre ältere Schwester, die zwölfjährige Lisuk, ist vor Hunger physisch und psychisch krank geworden. Die Mutter bittet die neunjährige Jelja, zu Fuß mit Litsuk in die Stadt ins Krankenhaus zu gehen, um dort für Lisuk eine Invaliditätsbescheinigung ausgestellt zu bekommen. Das wäre die Chance zu überleben, denn mit der Bescheinigung darf man nach der Ernte die Stoppelfelder mähen und mit dem Häcksel kann man sich eine Kuh halten. In der Krankenhauskantine bekommt man auch ein Stück Brot zur Suppe und ein Stück Brot - das hat man schon seit Jahren im Dorf an der Wolga nicht mehr gesehen.

Eva Lisina, 1939 in einem tschuwaschischen Dorf an der Wolga geboren, lebt seit 1957 in Moskau. Sie war Redakteurin in der Bibliothek für Fremdsprachenliteratur und lehrt jetzt an der Tschuwaschischen Universität Theatergeschichte. Sie hat mehrere Bücher in tschuwaschischer Sprache geschrieben und aus dem Türkischen und Russischen übersetzt. Bereits in der ehemaligen UDSSR mehrfach ausgezeichnet, wurde ihr 1991 der Russische Literaturpreis der Deutschen Welle zuerkannt.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Uta HallantErzählerin
Sarah HaaseJelja
Sonja ScherfLisuk
Renate PickMutter
Helmut KraussAltwarenhändler
Wolfgang CondrusArzt
Verena von BehrÄrztin
Luitgard ImGreisin
Ulrich NoethenInvalide| Stimme
Ulrich PollackInvalide| Stimme
Peter SchlesingerInvalide| Stimme
Till TopfInvalide| Stimme
Rica GöbelKantinenfrau
Marc HinrichsenKind
Frauke KrügerKind


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 1993

Erstsendung: 30.05.1993 | 37'37

Darstellung: