ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Koreagraphie (Einteilige Fassung)
Vorlage: Miruk - die heiligen Steine Koreas
Bearbeitung (Wort): Roman Bunka, Grace Yoon
Technische Realisierung: Wolfgang Karreth, Susanne Herzig
Regieassistenz: Holger Buck
Realisation: Roman Bunka, Grace Yoon
"... dies ist die Legende von Un-Ju-Sa, so wie ich sie in Korea gehört habe: Wenn tausend Steine in einer Nacht aufgerichtet werden, wird die Hauptstadt verlegt, und die Drachenprachtwelt, eine gerechte irdische Friedenswelt, entsteht. Während man im Mansaan-Tal mit dem Eisen die Miruk-Steine formte, wurde das ganze Land von diesem Ereignis ergriffen. Auf den Inseln, an der Küste und in den Bergen begannen sich die Steine des alten Päktsche-Reiches zu verschieben. Alles geriet in Bewegung, und noch vor dem ersten Hahnenschrei schienen tausend Steine aufgerichtet. Aber unvermutet krähte ein Hahn noch mitten in der Nacht. Überall kündeten die Tiere nun den kommenden Tag. Die Künstler und Bildhauer im Mansaa-Tal waren wie gelähmt. So verloren auch die wandernden Steine ihre Kraft und blieben stehen. Dann kam die große Müdigkeit, man hatte geglaubt, der Morgen bräche an. Zunächst aber blieb die Nacht stumm, das Morgenlicht folgte dem Schreien der Hähne nicht. Viel später erst kam die Morgenröte und mit ihr der Groll und der Gram. Der erste Hahnenschrei war ein imitierter Schrei der Herrschaft der Koryo-Dynastie gewesen, um in letzter Stunde die 'Verlegung der Hauptstadt', den Umsturz zu verhindern" (Jochen Hiltmann: "Miruk - die heiligen Steine Koreas"). Die Hör-Performance "Koreagraphie" entwickelt sich aus dieser Legende heraus in einer dreitägigen Live-Aufführung. Jeder dieser Abende wird im Studio zu einem Klangereignis komprimiert.
Zur dreiteiligen Fassung siehe "Hörspiele in der ARD 1994"