ARD-Hörspieldatenbank

Hörspielbearbeitung



Jakob Wassermann, Irina Liebmann

Poem für Jakob Wassermann


Vorlage: Joseph Kerkhovens dritte Existenz (Roman)

Bearbeitung (Wort): Irina Liebmann

Komposition: Christoph Grund, Birthe Lüthje

Technische Realisierung: Werner Klein, Annette Matheis

Regieassistenz: Eric Stein


Regie: Christiane Ohaus

Auf dem Ramschtisch der Kölner Bahnhofsbuchhandlung fällt Irina Liebmann ein Buch in die Hände: "Joseph Kerkhovens dritte Existenz" von Jakob Wassermann. 1933, kurz vor seinem Tod, vollendet, konnte es erst posthum im Amsterdamer Exilverlag "Querido" erscheinen; es blieb bis heute unbekannt. Was Irina Liebmann an diesem Buch fasziniert und beschäftigt, ist vor allem ein Kapitel, das sich in seiner Erzählweise vom übrigen Text abhebt. Wassermann beschreibt darin nahezu unverhüllt seine unglückliche Jugendehe mit der Professorentochter Ganna. Trotz Scheidung und der Ehe mit seiner zweiten Frau Bettina läßt ihn Ganna weder innerlich noch äußerlich los: noch Jahre nach der Trennung überzieht sie ihn mit Prozessen, die ihn psychisch und finanziell ruinieren. "Poem für Jakob Wassermann" ist kein Schriftsteller-Porträt im üblichen Sinne, das auf Vollständigkeit und neutrale Betrachtung abzielt. Im Gegenteil gibt die Autorin ihre ganz persönliche Sicht auf dieses letzte Buch Jakob Wassermanns: emotional, suchend und bezogen auf unsere Zeit.

Irina Liebmann, Jahrgang 1943, Studium der Sinologie in Leipzig, Redakteurin, ab 1975 freie Autorin in Ost-Berlin, seit 1988 im Westen der Stadt. Theaterstücke, Reportagen und Romane, zahlreiche Preise und Stipendien. Zuletzt veröffentlichte sie "In Berlin" (1994) und "Wo Gras wuchs bis zu den Tischen hoch. Ein Spaziergang im Scheunenviertel" (1995). Hörspiele u.a.: "Aphrodite, Arsinoe, Philadelphos" (NDR 1987) und "März Berlin" (RIAS/NDR 1990).

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Donata HöfferErzählerin
Charles WirthsJakob Wassermann
Birthe LüthjeGesang


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Saarländischer Rundfunk / DLR Berlin 1995

Erstsendung: 17.12.1995 | 60'46

Darstellung: