ARD-Hörspieldatenbank

Originalhörspiel



Gisela von Wysocki

Stein und Riesenrad


Technische Realisierung: Ulrich Poggensee, Christine Berger, Kerstin Heikamp

Regieassistenz: Gabriele Roosch


Regie: Hans Gerd Krogmann

"Ein kühles Medium ohne Berührungsängste dem menschlichen Unbewußten gegenüber", hat Gisela von Wysocki das Hörspiel einmal genannt. In ihrem neuen Hörspiel, das auf vielen einfühlsamen Gesprächen mit Fremden und Freunden beruht, schöpft sie diese poetische Bewegungsfreiheit erneut aus und versucht - frei von jeder optischen Bindung -, sich in einer verdichtenden Sprache dem Geheimnis des menschlichen Gesichts anzunähern. "Raum. Zeitraum. Zwischenraum. Eine Frau steht vor dem Spiegel, sie kann ihr eigenes Gesicht nicht wiedererkennen. Eine andere hat drei Gesichter auf einmal, in Polen, in Deutschland, in Österreich jeweils ein anderes. Ein ehrgeiziger junger Mann hat von Anfang an keins gehabt und ist nun jeden Morgen vor dem Spiegel damit beschäftigt, sich einen brauchbaren Anblick zurechtzulegen. Eine Japanerin kann sich selbst von außen nicht wahrnehmen, sich nicht sehen, nur Fleisch und Haut, Knorpel und Knochen von innen fühlen. Ein Immobilienmakler aus Wien möchte sich am liebsten hinter seiner eigenen Totenmaske verstecken, um sich von seinen Geschäften auszuruhen. Handlungsbögen, die abbrech en, einzelne Teilformen, die immer wieder neu aufgegriffen werden und ineinanderspielen - durch ihr Zusammenwirken entsteht das Universum des Gesichts" (Die Autorin).

Gisela von Wysocki lebt heute in Frankfurt am Main. Sie ist zunächst durch Essays bekannt geworden. Ab 1987 schrieb sie Theatertexte, von denen "Abendlandleben oder Apollinaires Gedächtnis" und "Schauspieler, Tänzer, Sängerin" auch als Hörspiele produziert wurden. "Der Erdbebenforscher" wurde zum Hörspiel des Jahres 1992 gewählt, "Wildnis Leben" zum Hörspiel des Monats November 1993.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Nina DanzeisenTipsy
Jens WawrczeckTopsy
Wolfgang CondrusRufer
Frauke PoolmanRuferin
Lutz HerkenrathEinfachsprecher
Eva GargEinfachsprecherin
Rolf SchultNachdenker
Marlen DiekhoffNachdenkerin
Klaus BarnerFrager
Tatja SeibtSchönsprecherin


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Norddeutscher Rundfunk / Hessischer Rundfunk / Westdeutscher Rundfunk 1995

Erstsendung: 13.12.1995 | 54'30

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