ARD-Hörspieldatenbank
Ars acustica
Ji-Virus
Komposition: Michael Riessler
Technische Realisierung: Benedikt Bitzenhofer, Werner Jäger
Regieassistenz: Hans Georg Andres
Realisation: Michael Riessler
Michael Riessler zu seiner Komposition "Ji-Virus", die sich mit den charakteristischen Merkmalen von Jingles beschäftigt: "Nicht 'schutzgeimpfte' Jingles werden mit wuchernden 'Viren', die auflösende Wirkung haben, behandelt. So könnte es gelingen, teilweise die komplexen Muster, die Gruppenleitbilder zur programmierten Kollektivharmonie, zu zerlegen. Die Wirtszellen der von mir komponierten 'Ausgangs-Jingles' werden umprogrammiert. Da die Viren keinen eigenen Stoffwechsel haben, sind sie für ihre Vermehrung ganz auf chemische Bausteine, Energie und Enzyme lebender Zellen angewiesen. Die Grenze zwischen Virus und zellulärem genetischem Material ist fließend. Manche Viren können über lange Zeit integriert existieren und dabei symptomlos oder unter Transformation der Zelle im Rhythmus der Zellteilung mitvermehrt werden. Eine Virusvermehrung gelingt nur in lebenden Wirtsorganismen oder Zellkulturen. Eine Immunität könnte erreicht werden, allerdings wird jedes Verfahren, alte Viren zu zerstören, zwangsläufig neue entstehen lassen."
Michael Riessler, einer der bekanntesten jungen deutschen Jazzmusiker, wirkte als Interpret in zahlreichen Stücken moderner Komponisten mit und arbeitete auch mit verschiedenen Sinfonieorchestern und Ensembles zusammen. 1992 wurde er mit dem Jazz-Preis des SWF ausgezeichnet.