ARD-Hörspieldatenbank

Originalhörspiel, Mundarthörspiel



J. Monika Walther, Alwine Uhlending

Panhas (1. und 2. Teil: Der Versicherungsschein/Das Schwein ist tot)

Eine ländliche Familienserie


- 1. Teil: Der Versicherungsschein - 2. Teil: Das Schwein ist tot


Technische Realisierung: Ilse Sieweke, Erdmute Haug-Jurisch


Regie: Georg Bühren

1. Teil: "Der Versicherungsschein": Heinrich Kestermann ist fein raus; seine Lebensversicherung ist fällig - 10000 Mark, was vor dreißig Jahren, als er mit dem Einzahlen anfing, ein hübsches Sümmchen bedeutete. Der Auszahlungstag wird zum Festtag erklärt. An diesem Tag will er keine Zäune reparieren und auch nichts vom Projekt seines Sohnes hören, der das Geld gut für die Anschaffung neuer Charolais-Rinder gebrauchen könnte. Aber trotz intensiver Suche gelingt es Heinrich Kestermann nicht, das Original seines Versicherungsscheines zu finden. Im örtlichen Filialbüro muß er erfahren, daß er zum "Altbestand" gehört und nicht elektronisch erfaßt ist. Wütend beschließt die versammelte Kestermann-Sippe, gemeinsam in der Zentrale in Münster vorzusprechen, angeführt von Tochter Anne, ihres Zeichens Rechtsreferendarin beim Oberlandesgericht. Die eindrucksvolle Demonstration westfälischen Familiensinns führt zum Erfolg - er ist allerdings nur von kurzer Dauer.

2. Teil: "Das Schwein ist tot": Schweinemästen lohnt sich nicht, sagt Kestermanns Nachbar. Doch, sagt Kestermann, man muß sie nur nicht verkaufen, sondern selbst essen. Also wird - wie seit Jahr und Tag - die Sau geschlachtet. Zum Leidwesen der Tochter, sie haßt die fettriefende Wursterei, den Gestank von Gedärm und frischem Fleisch und das Blutrühren. Außerdem muß sie sich als Rechtsreferendarin (mit Prädikatsexamen!) noch den Spott der Männer anhören, denen die trockene Aktenarbeit bei Gericht als nicht standesgemäß erscheint. Derweil wird über die jüngste Preisentwicklung auf dem Agrarmarkt diskutiert. Die Männer entwickeln Zukunftspläne. Onkel Heinz schlägt sogar vor, den stillgelegten Kanal zu kaufen. Er hat inzwischen mit dem Verkauf von Süßwasserfischen einen lukrativen Nebenerwerb entdeckt.

J. Monika Walther, 1945 in Leipzig geboren, lebt seit 1966 im Münsterland. Sie veröffentlichte zahlreiche Gedichtbände, Erzählungen und Hörspiele. Der WDR sendete 1994 "De drei aollen Damen un de früemde Chinese".

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Christiane KampsAnna Kestermann
Hannes DemmingKarl Kestermann
Martin BöttcherOnkel Heinz Kowalski
Elisabeth GeorgesUlla Beerhorst
Werner BrüggemannWinfried Berowski
Penny S. MichelAngestellte
Busso MehringTheo, der Metzger
Eckhard FreheJonny Brinkmöller
Marianne RogéePaula Kestermann


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 1995

Erstsendung: 02.06.1995 | 59'29

Darstellung: