ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
earborn
Technische Realisierung: Benedykt Grodon
Realisation: Roman Bunka, Grace Yoon
Earborn - Wortspiel aus dem englischen "Air-borne" (air-borne troops = Luftlandetruppen) - ist ein Hörspiel, das sich aus verschiedenen Materialien über "herabsteigende Engel" und dem "Ersingen der Seele" als Mythos über das Menschwerden zusammensetzt. Als Anregung dienten den Autoren vier Texte aus unterschiedlichen Zeit- und Kulturräumen: Eine Schöpfungsgeschichte des pakistanischen Mystikers Hazrat Inayat Khan, Texte aus der "Vergleichenden Anatomie der Engel" von Gustav Theodor Fechner aus dem Jahr 1825, Auszüge aus Gedichten des 922 in Bagdad hingerichteten Sufis und Sozialrevolutionärs al-Halladsch und eine Geschichte des chinesischen Taoisten Tschuang-Tsu. Die Ausführung dieses offenen Konzepts wurde an vier Gruppen verteilt, die unabhängig voneinander arbeiteten: Die Autoren, die das Material an die ausübenden Künstler verteilten, Musik und Sprache arrangierten und die Aufnahmen später im Münchner Studio edierten; die Vokal-Gruppe "Trinovox" aus Florenz, die mit den Texten ihre a-capella-Versionen komponierten und als Sprecher auf italienisch, englisch und hebräisch mit den Autoren arbeiteten. Zusätzlich wurden als Außenaufnahmen in und um Florenz Improvisationen aufgenommen; Die Jazz-Sängerin Greetje Bijma (Holland) übernahm die deutschen Texte, sprach und sang dann aber auch in Englisch. Albert Kuvezin (Moskau) beherrscht als gebürtiger Tuvene die dort traditionelle Ober- und Unterton-Technik, auch Diplophonie genannt. Eine wichtige Spielregel für die Produktion "earborn" war die Beschränkung auf die menschliche Stimme. So brachte die Gruppe "Trinovox" die alate Gesangstechnik der großen italienischen Kastratensänger des 17. Jahrhunderts wie Farinelli oder Cafarelli mit ein oder kreierten mit ihren Stimmen eine tropische Dschungel-Atmosphäre. Das gesamte Material wurde schließlich im Münchner Studio von den Realisatoren neu zusammengefügt.
