ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Tönende Fratzen Tag und Nacht
Paraphrase auf Bedrich Smetanas "Aus meinem Leben"
Technische Realisierung: Wolfgang Zülch, Peter Avar
Regieassistenz: Andreas Hagelüken
Regie: Peter Avar, Wolfgang Zülch
Im Alter von 50 Jahren verlor Bedrich Smetana sein Gehör. Er nahm Außengeräusche nur noch verzerrt und schließlich gar nicht mehr wahr. Tag und Nacht peinigten ihn gespenstische Geräusch-Halluzinationen. In dieser akustischen Hölle komponierte er unablässig weiter. Ein großer Teil seiner Werke, u.a. der Zyklus "Mein Vaterland", entstand nach der Katastrophe. In zwei Werken wurde diese Katastrophe zum Thema: Sein erstes Streichquartett ("Aus meinem Leben") erzählt von seiner qualvollen Ertaubung, und in seinem zweiten Streichquartett wollte er darstellen, "wie die Musik in einem Menschen wirbelt, der nicht mehr hören kann". Im Hörspiel werden die beiden Streichquartette ohne jegliche Verkürzungen vorgestellt. In sie hinein "komponiert" wurden Originaltexte von Smetana, die dem rhythmischen und emotionalen Gestus der Musik entsprechen. Die Stimmen der Sprecher und Instrumentalisten ergänzen sich in einem kammermusikalischen Dialog.