ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel, Ars acustica
Wettbewerb Acustica International 1994/95
Kurze Hörstücke
Joycepeak Musik
Sprache des Hörspiels: englisch
Regie: Frank Corcoran
Zum vierten Mal wurde der Wettbewerb Acustica International des WDR für Audio-Künstler ausgeschrieben. Zusätzlich ausgeschrieben war ein Wettbewerb für bereits produzierte, noch nicht gesendete kurze Hörstücke (bis zu 10 Minuten). Sprache, Musik und Geräusch konnten als kompositorische Elemente eingesetzt werden. Die Stücke sollten jedoch ohne Übersetzung international gesendet werden können.
Über sein kurzes Hörstück schreibt der Autor: "Diese Komposition für Tonband hat nicht nur die vielfältigen Beziehungen zum Thema, die James Joyce mit der Musik verbinden, die Opernarien, die er als potentieller berufsmäßiger Tenor sang und mit denen er auf dem Feis Ceoil von 1902 (fast) den ersten Preis gewann, oder die Beziehung zwischen Musik und Wort, Tondichter und Wortdichter, Musik und Erinnerung zwischen Unbewußtem und Tod. Bewunderer von 'Ulysses' und 'Finnegans Wake' sehen in ihnen literarische Analogien zur Musik, das Streben der Sprache zur Welt der Töne, der kinetischen Architektur ... In meiner 'Joycepeak Musik' wird das Wort (tonales) Fleisch und ist unter uns zusammen mit den unzähligen Assoziationen, die Flotow, Mozart, Sweelinck und alle anderen in Herrn Leopold Bloom hervorrufen, wobei sie orgiastisch pulsieren - wie im 'Sirenen'-Kapitel des 'Ulysses' oder dem Fluß des Todes und der Auferstehung zuströmen - wie in Anna Livias Todesohnmacht. Meine Arbeit ist wie die von Joyce eine Metapher des menschlichen Innenlebens".