ARD-Hörspieldatenbank
Lesung
Die Erfindung der Poesie (5. Teil: Sextus Propertius)
Gedichte aus den ersten 4000 Jahren
Technische Realisierung: Hans Scheck, Angelika Haller, Susanne Herzig
Regieassistenz: Holger Buck
Regie: Klaus Buhlert
Sextus Propertius (48 bis 16? vor Christus), in der Gegend von Assisi geboren, gehörte mit Vergil und Horaz zum Kreis um Maecaenas. Im Unterschied zu jenen verschrieb er sich jedoch weniger der staatstragenden Literatur, sondern sah sich mehr in individualistischer Opposition dazu. Auf der antiken Form der Elegie aufbauend, voll subtiler Anspielungen auf die Mythologie, machte er sich in vier Gedichtbänden zum Proponenten einer Liebeslyrik, die einen fast dandyhaften Lebensstil betonte. Der Cynthia gewidmet - einer Kurtisane, die einen neuen unabhängigen Frauentypus im alten Rom symbolisierte -, elegant, selbstironisch und sensibel, besessen von Eros und Tod, wurden seine Gedichte zum Paradigma einer Lyrik, das bis hinauf zu Ezra Pound oder Joseph Brodsky großen Einfluß hat.