ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Im Einvernehmen
Ein Entwurf in zehn Stationen
Technische Realisierung: Karl-Heinz Stevens, Susanne Friedrich
Regie: Walter Adler
Stationen einer Selbstfindung: Maxie, attraktiv, um die 40, die ihren Geliebten bei einem Flugzeugabsturz verloren hatte, ist am Wendepunkt, ihr Leben gerät in die Schwebe. Diagnostiziert Herrmann (Arzt) eine tödliche Krankheit? Magisch angezogen von Flughäfen und deren katastrophenträchtiger Aura hechelt sie sich an der Bar zusammen mit ihrer Freundin mal zynisch mal herzlich, aber immer klischeebewußt, durch ein sexistisches Universum. Herrmann (Barkeeper) serviert Gin und Piccolo. Retrospektiv entledigt sich Maxie ihrer Männer Helmuth 1 - 3, eine emanzipatorische Pflicht: das Erfolgsschwein ersäuft sie in der Badewanne, dem Alkoholiker verpaßt sie eine Insulinspritze, den Bildhauer mauert sie in eine Kugelplastik ein. Nachdem sie die Stuben ihres Lebens gründlich ausgeräumt hat, entschwebt sie geläutert und todesverschont mit Herrmann (an und für sich) in eine kitschig-schöne Apotheose hinein.
Daniel Call, geboren 1967 in Aachen, Arbeit in verschiedenen Kindertheatergruppen, Studium u.a. der Theaterwissenschaften, Tätigkeit als Regisseur, Dramaturg und Schauspieler in Aachen, Göttingen, Parchim. Lebt seit 1996 in Berlin. Bislang 12 Theaterstücke, zuletzt "Herr Dainat" (1997), "Tumult auf Villa Shatterhand" (1997). Zur Zeit der meistgespielte deutsche Dramatiker, von der Kritik zum "shooting star" des Jahres erhoben. "Im Einvernehmen" ist sein Hörspieldebüt.