ARD-Hörspieldatenbank

Hörspielbearbeitung



Valeri Scherstjanoi

Tango mit Kühen (2. Teil: 1914-1922)


Vorlage: Tango mit Kühen (Lautpoesie, russisch)

Technische Realisierung: Hans Scheck, Daniela Röder

Regieassistenz: Holger Buck


Regie: Bernhard Jugel

Zwischen 1914 und 1922 erlebte die Lautpoesie im russischen Futurismus ihre Blütezeit. Eine große Zahl von Literatengruppen mit oft provokanten Namen (z.B. 'Der Eselsschwanz und die Zielscheibe') organisierte trotz widriger Umstände öffentliche Aufführungen und Publikationen ihrer Werke. Manche der futuristischen Dichter entwickelten Vorformen von Happening und Performancekunst. Der Egofuturist Wassilisk Gnedowsk hielt als 'Poem vom Ende' dem Publikum ein leeres Blatt Papier entgegen. Der Maler Kasimir Malewitsch wandte seine Theorie des Suprematismus auf die Lautdichtung an, schrieb selbst Lautgedichte und postulierte in theoretischen Texten die "Verteilung von Lautmassen im Raum". Die Revolutionswirren trieben viele Künstler dazu, die bisherigen Kunstzentren Moskau und Petersburg zumindest zeitweise zu verlassen. Alexej Krutschonych gründete in Tiflis zusammen mit Igor Terentjew und Ilja Sdanewitsch die 'Gruppe 41°'. Mit dem Ortswechsel war auch ein künstlerischer Wandel verbunden; in Krutschonychs Werk spielen ab 1917, seiner Zeit in Tiflis, pötzlich auch orientalische Sprachpartikel eine größere Rolle - eine Verschiebung von den Vokalen zu den Konsonanten.

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Valeri Scherstjanoi


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Bayerischer Rundfunk 1998

Erstsendung: 27.01.1999 | 19'45

Darstellung: