ARD-Hörspieldatenbank

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Ars acustica


Internationale digitale Radiokunst


Chris Cutler, Lutz Glandien, Shelley Hirsch

Radio By Three



Realisation: Chris Cutler, Lutz Glandien, Shelley Hirsch

"Radio By Three" ist das Ergebnis einer Interaktion der drei Künstler mit Programmen mehrerer internationaler Rundfunk- und Fernsehstationen, die zum Zeitpunkt des Konzerts (17.10.1989 im Großen Sendesaal des Berliner Haus des Rundfunks) live über ein Pro-Tools-System und einen Mixer auf sechs Lautsprecher in den Saal und drei Monitore auf der Bühne übertragen wurden. Die Mischung der Informationen erfolgte als Echtzeit-Komposition, bei der die jeweiligen Sendeplätze quasi gescannt und mit dem Computer von Lutz Glandien manipuliert wurden. Chris Cutler hat zu dem klingenden Multimediaangebot mit seiner klassischen Orchester-Perkussion improvisiert, Shelley Hirsch hat mit Hilfe digitaler Effektprozessoren (z.B."Eventide") singend-sprechend-improvisierend auf die audio-visuelle Information reagiert.

Shelley Hirsch, Jahrgang 1952, ist ein bunt schillernder Paradiesvogel des Gesangs. Sie beherrscht die verschiedensten Stile und Techniken, von der Oper über Cabaret, Swing, Bebop, Rock bis hin zu Lautexperimenten und Orientalismen, die sie zu einem imaginären Musiktheater der Déjà-Vus, der Kindheitserinnerungen und Träume verbindet.

Chris Cutler, ein Avantgarde-Rock-Musiker (u.a. in den Gruppen "Henry Cow", "Art Bears", "News from Babel", "Cassiber", "Pere Ubu", "Hail" und "The Wooden Birds") arbeitet regelmäßig mit Performance-Composern zusammen. Er hat bis heute über 85 Platten und CDs mitproduziert, er hat das Plattenlabel "Rér/Recommendes" gegründet und ist Herausgeber von "Rér/Quaterly" und dem Magazin für neue Musik "Unfiled". Zudem schrieb er musiktheoretische Abhandlungen und Artikel für internationale Musikzeitschriften, und er publiziert auch belletristische Texte.

Lutz Glandien studierte Zeitgenössische Komposition an der Musikhochschule Hanns Eisler und absolvierte die Meisterklasse der Akademie der Künste, Berlin. Er schrieb Werke für Soloinstrumente, Kammerensemble und Sinfonieorcherster. In den 80er Jahren konstruierte er eigene Instrumente für seine Kompositionen und wandte sich dem Bereich der elektro-akustischen Musik zu. 1990 richtete er ein eigenes Studio ein und schuf die Musik zu über 60 Hörspielen, Dokumentarfilmen, Videos, Ausstellungen und Klanginstallationen.

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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Sender Freies Berlin / DLR Berlin / Ostdeutscher Rundfunk Brandenburg 1998

Erstsendung: 17.11.1998 | 25'23

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