ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Offene Rechnung
Technische Realisierung: Rolf Mittag, Susanne Pützstück
Regieassistenz: Hans Jürgen Ott
Regie: Gert Westphal
Wie wird man, was man ist? fragt Paul Körner seinen ehemaligen Schulkameraden, der ihn einer persönlichen Schuld überführt hat, für die alle Ausreden auf Generation und Umstände keine Entschuldigung hergeben. Die Antwort lässt die Rechnung offen, sie beschönigt nicht, aber sie hindert auch tiefere Bedeutung: Was ist man schon? Zum Gespräch der beiden Ehemaligen fügen sich die Stimmen der Erinnerung aus Kindheit und Jugend.
Stand im ersten Hörspiel Wehners ("Gestern ist lange her") der individuelle Fall für sich, so sind hier im zweiten Generation und Umstände der eigentlichen Inhalt des Stückes. Zum Gespräch der beiden Ehemaligen fügen sich die Stimmen der Erinnerung aus Kindheit und Jugend, angestaute Vergangenheit, die jtzt zur Sprache kommt, zu einer Sprache, die nicht melodramatisch ästhetisiert, sondern aggressiv, militant, provozierend und zynisch ist, die ein Jargon-Pathos nicht scheut, aber sich stets elegant abfängt, ehe sie auf die Spitze getrieben wird. diese Sprache hat ihre deutlichen Vorbilder. Aber es sind die besten, die sich finden lassen.