ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel, Mundarthörspiel
De Hemmannsslacht
Sprache des Hörspiels: niederdeutsch
Komposition: Franz Ort
Technische Realisierung: Erich Hoffmann, Lore Enders, Helga Kunze
Regieassistenz: Till Bergen
Regie: Fritz Börner
Da steht er nun in seiner respekteinflößenden Größe, blickt aus ehernen Augen über das Land und bohrt mit seiner Rechten das Schwert in den Himmel. Zu seinen Füßen die Scharen der Bewunderer den Worten des Fremdenführers lauschend, knipsend, butterbrotkauend, ehrfürchtig. Nur ganz Naive fragen sich gelegentlich, ob es dem Herrn dort oben auf die Dauer nicht leid wird, mit der Waffe in der erhobenen Faust seinen längst verstorbenen Gegnern zu drohen. Hatte er es nach so vielen Jahren nicht endlich einmal verdient, sich von der anstrengenden Pose des zu Tapferkeit und Opfermut aufrufenden Recken auszuruhen?
In diesem Kapitel seiner "Fidelen Weltgeschicht op Platt" läßt Walter A. Kreye den sagenumwobenen Cherusker von seinem Sockel heruntersteigen, um die Geschehnisse des Jahres 9 noch einmal vor unseren Ohren abrollen zu lassen. Wenn der Autor sich dabei des Humors, der Parodie und der Persiflage bedient, dann aus der Erkenntnis heraus, daß mit ernstem Wort und ernster Mahnung doch nichts zu bessern sei. So erfolgt denn die Darstellung der "Hemmannsslacht" aus seiner ganz privaten Sicht, und wer gleich ihm "Spaß an der Freud" hat, der ist herzlich eingeladen zur "frischfröhlichen Schlacht im Teutoburger Walde"!