ARD-Hörspieldatenbank
Ars acustica
Der Hungervogel
übersetzt aus dem Amerikanischen
Übersetzung: Frederic C. Tubach
Technische Realisierung: Jim McKee
Realisation: Erik Bauersfeld
Während eines Parkspaziergangs stößt ein Mann auf eine Vogelschar, die sich um einige auf den Boden für sie verteilte Nüsse zanken. Unter einer Reihe von Tauben befindet sich eine seltsame Kreatur, die mit Schlangenaugen, federlosem, blauem Körper, vier Beinen und scharfem Schnabel den Blick des Ich-Erzählers auf sich zieht. Da der Hals dieses seltsamen Tieres zu kurz geraten scheint, um die Nüsse am Boden zu erreichen, will der Mann ihm hilfreich zur Hand gehen. Dabei wird er derart attackiert, daß er einen Finger verliert. Die blutende Hand notdürftig verbunden, nimmt der Mann die vermeintlich an großem Hunger leidende Kreatur dennoch auf, um sie zu Hause zu füttern. Kurz vor Verlassen des Parks greift ihn das Tier jedoch erneut an, und die Geräusche und Klänge des Stadtparks verwandeln sich in die Stimmen des Dschungels. Zwischen Vergangenheit und Gegenwart der erzählten Zeit wechselnd, in der Schwebe zwischen fiktionaler Realität einer Vogelfütterung im Park und realisierter Traum-Imagination einer angreifenden, ungewöhnlichen Kreatur knüpft das Hörstück an Werke in Literatur und Film, an Edgar Allen Poe und Alfred Hitchcock an.
Ed Bullins, Professor für Theaterwissenschaft an der Northeastern University in Boston, ist einer der bekanntesten afro-amerikanischen Dichter und Dramatiker. Seine 32 Theaterstücke und 13 Musicals wurden mehrfach mit Preisen ausgezeichnet. Zwischen 1968 und 1982 war er playwright in residence des New Lafayette Theatre in Harlem, New York. Ed Bullins transformierte den Protest und die Art-Theatre-Tradition von W.E.B. Dubois und Alain Locke unter Berücksichtigung der schwarzen Avantgarde-Musik und Formprinzipien des Films in die von ihm so genannten 'films for the stage'.
