ARD-Hörspieldatenbank

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Essay


Studio Akustische Kunst


Petra Maria Meyer

Gedächtnisschriften

Essay zu Samuel Beckett


Regieassistenz: Tom Lügger


Regie: Klaus Schöning

"Becketts Figuren füllen die Stille mit Worten, mit Geräuschen und Geschichten, die sie inszenieren, indem sie weitere Protagonisten auftreten lassen. Auf diese Weise wird nicht die Illusion einer Handlung an einem bestimmten Ort geschaffen, sondern ein Imaginationsraum aus Stimmen eröffnet und Sprache selbst vorgeführt. Der Hör-Raum im Radio, so exakt er auch gestaltet sein mag, bleibt stets ein unbegrenzter. Er reicht hinaus in den radiophonen Äther, der nie gänzlich zu definieren ist, von dem man nicht weiß, wer ihn bevölkert, den Stimmen zuhört. Bei Beckett sind es Stimmen von Figuren, die keine kompetenten Sprecher mehr sind, sondern Medien, durch die die Sprache hindurchtönt, eine Sprache der Erinnerung. Sätze könen in Worte zerfallen und Worte in Stimme, in Sprachgeräusch und Musik, so schweigen die Sätze in den Worten, die Worte in den Sprachgeräuschen und Stimmen, die wiederum zu schweigen beginnen in vielfachen Pausen, die Becketts Texte strukturieren." (Petra Maria Meyer)

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Eva Garg
Rolf Schult


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 1998

Erstsendung: 23.05.1998 | 23'40

Darstellung: