ARD-Hörspieldatenbank

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Originalhörspiel



Gerhard Fritsch

Der Kastellan


Komposition: Franz Totzauer

Redaktion: Heinz Schwitzke

Regieassistenz: Riki Stollberg


Regie: Herbert Fuchs

Die gesellschaftskritische Satire "Der Kastellan" spielt in einem halbverfallenen Schloß in Österreich mit ruhmreicher Tradition. In dem Schloß leben der alte Fürst, sein treuer Kastellan und eine alte Haushälterin. Der Fürst hat 1918 als k.u.k. Feldmarschallleutnant eine Schlacht gegen die Rote Armee verloren und glaubt seit über vierzig Jahren, mit einer besseren Taktik hätte er seinen Gegner Trotzki besiegen, der Welt den Kommunismus ersparen können. Er exerziert mit Knöpfen diese Schlacht immer wieder durch, sein Gegenspieler ist der Kastellan, der vor fünfzig Jahren, damals noch sozialdemokratischer Volksschullehrer, die Schwester des Fürsten verführte und schließlich auch heiratete. Kastellan und Prinzessin sind längst wieder getrennt, weil die adelige Dame die marxistische Ideologie zu wortgetreu genommen hatte. An diesem Tag kommt sie zu Besuch und drängt wieder einmal auf den Verkauf des Schlosses. Der Fürst kann nun endlich mit seinen Knöpfen beweisen, daß er Trotzki niemals hätte besiegen können und stirbt. Seine Schwester vergißt in diesem Augenblick ihre nunmehr fünfzigjährige marxistische Vergangenheit, wird für die Renovierung des Schlosses sorgen und als letzte ihres Geschlechts die Tradition weiterpflegen.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Hans ThimigRobert Blum
Dorothea NeffValeria, seine Fru
Josef KrastelLeopold Salvator
Lotte LangFanny Kühmayr
Paula Schwammberger
Lona Chernell
Hermann Franz Giese

Musik: Rudolf Minarik (Schlagwerk), Heinz Gitzoller (Fagott), Otto Hertel (Horn), Alfred Hertel (Oboe), Gerhard Totzauer (Klarinette), Erich Totzauer (Trompete)

 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Norddeutscher Rundfunk / Südwestfunk 1963

Erstsendung: 04.12.1963 | 58'50

Darstellung: