ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Der Golem
Vorlage: Der Golem (Roman)
Bearbeitung (Wort): Paul Kohl
Komposition: Enno Dugend
Regie: Raoul Wolfgang Schnell
Die sagenhafte Gestalt des Golem geht zurück auf Legenden aus dem Prager Ghetto, die die Geschichte des Rabbi Löw erzählen, der im 16 Jahrhundert eine aus Lehm geformte Figur zum Leben erweckte. In Meyrinks Roman verfällt der Erzähler in eine Art Halbschlaf, sein Bewußtsein schwindet und er findet sich als Gemmenschneider Athanasius Pernath im Prager Ghetto wieder. Während er im Ghetto umherstreift, in dieser geheimnisvollen, verwinkelten, von versteckten Gängen durchzogenen Welt, die mit rätselhaften, tückischen, aber auch arglos reinen Gestalten bevölkert ist, sieht Pernath bis in die tiefsten Abgründe seiner Seele. Die wiederkehrenden Begegnungen mit dme Golem werden zur Konfrontation mit den desruktiven Energien seines verdrängten Trieblebens.
Gustav Meyrink (1868-1932), in Wien geboren, gilt als Meister der deutschsprachigen Phantastik des 20. Jahrhunderts. Sein 1915 erschienener Roman "Der Golem" wurde sein größter literarischer Erfolg. Sein exzentrisches Auftreten und sein Interesse für Okkultismus machten ihn zum bewunderten, aber auch angefeindeten Mittelpunkt der Prager Bohème. Nach kurzem Aufenthalt in Wien ließ er sich 1906 in Starnberg bei München nieder. (Pressetext von 2002)