ARD-Hörspieldatenbank

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Ars acustica


intermedium 1 - Live aus der Akademie der Künste in Berlin


Thomas Meinecke, Move D

Freuds Baby


Komposition: Move D


Realisation: Thomas Meinecke, Move D

"Schreiben ist wie Plattenauflegen. Da gibt es diese, da gibt es jene Quelle; hier der Groove, dort die Melodie. Der Autor sitzt zwischen Kisten voller Bücher und läßt das Gelesene zum Teil unmittelbar in seinen Text einfließen." (Thomas Meinecke) In der Nachfolge seiner Studioproduktion 'Tomboy' (BR 1998), die Motive des dekonstruktiven Feminismus und des Pops spielerisch verband, plant Meinecke jetzt ein konzertantes Hörspiel, das sich mit weiteren identitäts- und unheilstiftenden Projektionen des Geschlechtlichen beschäftigt. Die Welt, wie der männliche Blick sie konstruiert, verliert ein wenig an Gültigkeit, wenn einige Thesen der Vordenker solange wiederholt werden, bis ihre ganze Leere zutage tritt. In 'Freuds Baby' werden irritierende Bekundungen menstruierender bis gebärender, sogenannter Großer Männer zu hören sein (wenn etwa der Wiener Doktor Sigmund Freud des Berliner Doktors Wilhelm Fließ Baby austrägt). Ein weiteres Grundmotiv des Hörspiels wird durch die fatalen Parallelen zwischen dem Antisemitismus sowie dem Antifeminismus seit der letzten Jahrhundertwende (und deren ins Positive gewan dte Neuinterpretation in jüngeren Jewish Studies) bestimmt. Das Hörspiel als Konzert: die Bühnenperformance von 'Freuds Baby' wird den Text in einer musikalischen Struktur als Live-Konzert präsentieren, bei dem die Musiker David Moufang, der schon die Musik zu 'Tomboy' komponierte, Andrew Pekler sowie Karl Berger gemeinsam mit Thomas Meinecke als Band auftreten.

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Mitwirkende

Musik: Thomas Meinecke, Move D, Karl Berger, Andrew Pekler

 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Bayerischer Rundfunk 1999

Erstsendung: 20.11.1999 | 52'38

Darstellung: