ARD-Hörspieldatenbank

Ars acustica


intermedium 1 - Live aus der Akademie der Künste in Berlin


Philip Jeck

Vinyl Coda III


Komposition: Philip Jeck

Technische Realisierung: Stefan Briegel, Stefan Schinko, Marko Kaminski, Roland Zweckinger

Regieassistenz: Holger Buck


Realisation: Philip Jeck, Christiane Klenz, Ulrich Bassenge

Der in Liverpool lebende Soundkünstler Philip Jeck entführt in 'Vinyl Coda III' mit seinem Orchester, bestehend aus Kofferplattenspielern aus den 50er und 60er Jahren, auf eine hypnotische Soundreise: Seine dreizehn Kofferplattenspieler bestückt er mit Schallplatten aus Flohmarktfunden. Durch das Knacksen, Knistern und Rauschen - all die Störgeräusche, die der Schmutz und die Abnutzung auf den alten Tonträgern erzeugen - beginnt das Material zu sprechen. Das Vinyl wird so - über seine eigentliche Funktion als Transportmittel für Töne hinaus - zur akustischen Quelle, die Maschinen werden zu Interpreten. Das kompositorische Konzept Philip Jecks, der seine Performances mit veralteten Hi-Fi-Geräten einmal mit der Unterzeile 'low-fi-classics for the electronic generation' versah: 'loop'n' scratch' - er bearbeitet die Platten mit Kleber und Skalpell, so daß die Nadel an gewünschten Stellen hängenbleibt und mit vier verschiedenen Abspiel-Geschwindigkeiten zwischen 16 und 78 upm Soundschleifen erzeugt. Musiksequenzen, Geräusche, Stimm- und Sprachfetzen bilden die Klangstruktur von Jecks materialgebundenen Kompositionen. Seine Soundstücke, die während der Performance live vor Publikum entstehen, sind Unikate. Darüber hinaus arbeitet Philip Jeck mit visuellen Mitteln: Er zeigt ein Low-Fi-Video, das er aus verschiedenen übereinanderlagernden Filmen so bearbeitet hat, daß Licht- und Farbenspiel am Ende der Live-Performance eine schwarze rotierende Scheibe ergeben: Vinyl. Vinyl I-III ist als Doppel-CD bei intermedium records erschienen.

A
A

Mitwirkende

Musik: Philip Jeck

 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Bayerischer Rundfunk / Hessischer Rundfunk / Deutschlandradio / Radio Bremen 1999

Erstsendung: 19.11.1999 | 44'30


REZENSIONEN

  • Harry Lachner: Süddeutsche Zeitung, 8.12.1999 - Götz Schmedes: Funk-Korrespondenz. 47. Jahrgang. Nr. 48. 3.12.1999. S. 32 - Jens Balzer: Berliner Zeitung, 23.11.1999

Darstellung: