ARD-Hörspieldatenbank

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Porträt



Klaus Siblewski

Jandl und das Saxophon


Technische Realisierung: Ulrich Bassenge


Regie: Ulrich Bassenge

Wie gerne hatte Ernst Jandl Saxophon gespielt, aber bei diesem Traum ist es ein Leben lang geblieben. - Obwohl: hat sich dieser Wunsch nicht mit seinen Gedichten erfüllt, die er von 1952 an geschrieben hat? Sind Verse wie 'viel vieh o sophie' nicht einem langen Saxophonsolo vergleichbar oder ist das berühmte 'schtzgrmm' keine bittere Attacke auf diesem Instrument gegen den Krieg? Und ist es zu weit hergeholt, Jandls Stimme als sein Saxophon zu bezeichnen, eine Stimme, die fast in allen seinen Gedichten, in seinen Hörspielen und Theaterstücken zu hören ist und eine eigene Form der Musikalität pflegt - einen Gesang, der sich dem Gesang verweigert? Und selbst das Jenseits sieht Jandl von Saxophonen beseelt, denn wenn, kann er sich das Paradies nur wie ein langes Saxophonsolo vorstellen. Eines das vielleicht aus einem seiner Gedichte besteht? Mit "Ernst Jandl und das Saxophon" ist ein ungewöhnliches Porträt eines der bedeutendsten Lyrikers und Dichters der deutschen Sprache entstanden. Das Porträt war zu Jandls 75. Geburtstag am 1. August 2000 geplant; Jandl verstarb am 9. Juni 2000.

Ernst Jandl, geboren 1925 in Wien, studierte Germanistik und Anglistik und promovierte 1950 über Schnitzler. Jandl arbeitete mit zum Teil mehrjährigen Unterbrechungen als Lehrer. Neben zahlreichen Lyrikbänden veröffentlichte er über 30 Jahre lang Schallplatten und CDs, auf denen er selbst seine Gedichte vortrug. Er erhielt zahlreiche Preise, u.a. den Hörspielpreis der Kriegsblinden, Büchnerpreis, Frankfurter Hörspielpreis und den Hölderlinpreis.

Klaus Siblewski, geboren 1950, hat zwei Werkausgaben von Ernst Jandl herausgegeben. Er ist seit vielen Jahren Lektor im Luchterhand Verlag sowie Publizist.

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Thomas Albus
Klaus Siblewski


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Bayerischer Rundfunk 2000

Erstsendung: 30.07.2000 | 73'32


REZENSIONEN

  • Annette Vielhauer: In: Funk-Korrespondenz. 48. Jahrgang. Nr. 31-32. 04.08.2000. S. 33.

Darstellung: