ARD-Hörspieldatenbank

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Ars acustica



Douglas Quin

Die Jahrtausendwende - Live aus der Antarktis

(The Turn of the Millenium)

Satelliten-Klangkomposition


Redaktion: Klaus Schöning

Technische Realisierung: Douglas Quin, Steve Dunbar, Chip Dunn, Andy Sutton, Hans-Jürgen Götze, Horst Haas, Martin Kröll


Realisation: Douglas Quin, Peter Behrendsen

Douglas Quin reiste zum zweiten Mal in das Südpolargebiet, zur Terra Incognita Australis, um für das Studio Akustische Kunst am Neujahrstag zu Beginn des neuen Jahrtausends eine außergewöhnliche Live-Übertragung einer Klanglandschaft über Satellit zu realisieren. Mehrere Wochen verbrachte er in der Palmer Station auf der Antarktischen Halbinsel, um ein Netz von Hörstationen und Klanginstallationen einzurichten, das die Klänge der Natur und in den Tiefen des Eises aufnahm. "Der WDR überträgt das frostige Spektakel am 1. Januar um 23.00 Uhr in seinem dritten Hörfunk-Programm - der Heimat des Studios Akustische Kunst unter der Redaktion von Klaus Schöning, den man getrost als Mentor von Künstlern wie Quin bezeichnen darf: Wo anders als in dieser Experimentier-Werkstatt für alles Hörbare sollte eine Klanglandschaft realisiert werden, die unter anderem mit 'Hydrophonen' das Ächzen der Gletscher und Eisberge sowie die Jagdrufe der Seelöwen und Wale unter Wasser der Wahrnehmung zugänglich machen will? Um nichts anderes nämlich geht es - Quin will Erfahrungsräume öffnen, die im Verborgenen liegen. Der Schlüssel, sie kennenzulernen, ist das Ohr. Seit einigen Wochen ist Quin mit einigen Mitarbeitern damit beschäftigt, Unterwasser-Mikrofone zu installieren, Kolonien von Pinguinen und Elefantenrobben zu belauschen und auf gottverlassenen Plateaus Äolsharfen aufzustellen: in ihnen fängt sich der rauhe Wind, bringt Saiten zum Schwingen und gewinnt seinem eisigen Pfeifen und Heulen noch weitere Facetten ab. All diese Bestandteile seiner Komposition will Quin mit Zitaten des Polarforschers Sir Ernest Shackleton verbinden, live in einem provisorischen Studio der Palmer Station mitten im Südpolargebiet mischen und via Satellit an die Hörer des WDR übermitteln. Zum Hörrohr in eine weitgehend fremde Sphäre der Natur indes wird der Satellit, wenn Quin die antarktischen Kanäle öffnet. Gefiltert und ergänzt durch Computer und Sampler gewinnen die Geräusche und Klänge vom Pol mitunter Qualitäten, die sich zur Hymne auf die statuarische Natur im Land des ewigen Eises erhebt - eine steife Brise zur Jahrtausendwende, eine Erinnerung daran, dass die Zeitenwende nichts ist im Vergleich zu den Jahrtausenden, in denen sich die Gletscher der Antarktis bildeten." (Frank Olbert, Frankfurter Allgemeine Zeitung)

Douglas Quin, geboren 1956, ist ein amerikanischer Komponist und Klangforscher, dessen Werke auf zahlreichen internationalen Festivals, Symposien und von Radiostationen in Nordamerika und Europa vorgestellt worden sind. Seine außergewöhnlichen Aufnahmen der akustischen Umwelt erhielten zahlreiche Auszeichnungen und werden von Wissenschaftlern in aller Welt zur Forschung und zu Unterrichtszwecken eingesetzt. Für das Studio Akustische Kunst realisierte er die Soundscapes "Australis/Borealis", "Forests/Wälder" und "Postcards from La Paz/Mexico".

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Gerd SpriesterbachZitator

Sonstige MitwirkendeFunktion
Klaus SchöningModerator
Douglas Quin, Klaus Schöning


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 2000 (Auftragsproduktion)

Erstsendung: 01.01.2000 | 59'31


REZENSIONEN

  • Frank Olbert: In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 30.12.1999. S. 47.

Darstellung: