ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Gestern
Vorlage: Gestern (Roman, französisch)
Übersetzung: Carina von Enzenberg, Hartmut Zahn
Bearbeitung (Wort): Andrea Getto
Redaktion: Marion Fiedler
Technische Realisierung: Jutta Liedemit, Angelika Körber
Regieassistenz: Nana Ouss
Regie: Andrea Getto
Wann war gestern? - Gestern war, als Sándor noch schrieb. Gestern war, als er, der seit 10 Jahren in der Fremde lebt und arbeitet, noch von Line träumte. Line, seine große Liebe, die eines Tages kommen und ihn aus der Fremdheit erlösen würde. Doch die, die eines Tages in der Uhrenfabrik auftaucht, ist die echte Line, dieses kleine Aas, das ihm die Kindheit vergällt hat. Denn Line kommt aus demselben Dorf wie er und ist die Tochter des Lehrers, den Sándor als Kind nicht nur von der Schule her kannte. Das war zu einer Zeit, als Sándor noch Tobias hieß. Und obwohl er nun inzwischen mit Yolande befreundet ist, nähert er sich Line, die mit Mann und Kind vorübergehend in sein Blickfeld gekommen ist. Er wirft seine Liebe über sie, in aller Konsequenz. Und doch ist "Gestern" nicht eigentlich eine Liebesgeschichte, die in der Fremde spielt, eher schon eine Geschichte darüber, was der Liebe in der Fremde zustößt.
Agota Kristof, geboren 1935 in Csikvánd, Ungarn, lebt seit 1956 in der französischen Schweiz, wo sie zunächst in einer Fabrik arbeitete. Sie schrieb Hörspiele, Stücke, Gedichte und Romane in französischer Sprache. "Das große Heft" war ihr erster internationaler Erfolg.