ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Kosmokomisches Spektakel
Bestehend aus: Tragikomödie, sozialem Drama, Offizierstragödie, Historischem Schauspiel, Jupiter-Drama sowie Schauspielern mit den neuesten Entdeckungen zwischen den hohen Bergen
Vorlage: Textauswahl
Bearbeitung (Wort): Mechthild Rausch
Regie: Heinz von Cramer
Ein halbes Dutzend grotesker Einakter des utopischen Phantasten Paul Scheerbart (1863-1915) wurden hier verbunden durch weitere Texte des Dichters, zumeist satirische Glossen, Farcen, Possen, Sketche. Dieses Hör-Spektakel will an einen Dichter erinnern, dessen Leben als Anekdote, und dessen Werk als Kuriosum vermittelt zu werden pflegt. Seine Dichtungen gelten als poetischer Wildwuchs. Als kosmischen Phantasten, grotesken Humoristen und Vorläufer des Expressionismus haben ihn die Handbücher eingesargt. Und Scheerbart selbst hat solche Einschätzungen begünstigt, indem er sich nicht zur eigenen Person äußerte. Dennoch strafen seine Arbeiten das Bild des naiven Fabulanten und literarischen Luftikus Lügen. Seiner phantastischen Kunst liegt programmatisch die Vorstellung von einer ästhetischen Gegenwart zugrunde: die Forderung nach dem "Neuen" und "Anderen", das sich in einer phantastischen Dingwelt mit fabelhaften Lebewesen, Landschaften, Architekturen und Kunstwerken zeigt: "Alle Macht der Phantasie!"